Plastik vermeiden: 10 einfache Tipps für den Alltag

Plastik wird zu einem immer größeren Problem und ist bereits überall auf der Welt zu finden, sogar in der Antarktis. Wir kennen die traurigen Bilder sicher zu genüge: riesige schwimmende Müllteppiche im Meer, Tiere, die qualvoll durch Plastikmüll sterben und von den Treibhausgasen, die durch die Plastikproduktion entstehen, ganz zu schweigen. 

In deutschen Haushalten liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Plastik laut einer Studie bei 38,5 kg pro Jahr und damit über dem EU-Durchschnitt von 33,0 kg. Wenn wir nicht in Plastik untergehen und unsere Umwelt schützen wollen, müssen wir etwas tun. Plastik vermeiden, ist wichtiger denn je. 

Was können wir also machen, um Plastik im Alltag zu reduzieren? Wir haben zehn einfache Tipps für Küche und Bad zusammengestellt. Sie helfen, unseren Plastikverbrauch zu senken und auf umweltfreundlichere Alternativen zu setzen. Die Erde und unsere Gesundheit werden es uns danken.

Zero Waste: 10 Tipps für weniger Plastik im Alltag

Mit den zehn alltagstauglichen Tipps um Plastikmüll vermeiden, haben wir den perfekten Guide für erste bewusste und nachhaltige Schritte in der Hand. Die tollen Alternativen zu Einwegprodukten und einfache Veränderungen in unserem Konsumverhalten helfen Plastik im Alltag zu vermeiden.

5 Tipps für die Küche

1. Kaffee ohne Einwegkapseln

Durch den Trend der kleinen Kaffeekapseln werden viele Tonnen an zusätzlichem Aluminium- und Plastikmüll produziert. Wer jedoch nicht auf seinen täglichen Kaffee verzichten möchte, der sollte nach einer umweltschonenden Alternative zur Kaffeekapsel suchen. 

Vor allem, wenn wir bereits eine Kapselmaschine zu Hause haben, bietet sich der Kauf von wiederbefüllbaren Kaffeekapseln aus Edelstahl an. Diese können wir mit einem Kaffee unserer Wahl befüllen und nach Gebrauch einfach reinigen. 

Alternativ können wir auch die gute alte Filterkaffeemaschine wiederbeleben oder eine French Press für den Koffeinkick nutzen.

2. Plastikfreie Aufbewahrung

Das Pausenbrot in Alufolie einwickeln, Essensreste in Plastikbehältern aufbewahren oder Käse mit Frischhaltefolie schützen – wir nutzen viele kurzlebige und problematische Kunststoffprodukte im Alltag. Diese lassen sich durch nachhaltigere Varianten ersetzen.

Zur plastikfreien Aufbewahrung lohnt sich ein schrittweiser Wechsel zu Glas-Tupperware und Edelstahldosen für unterwegs. Auch alten Schraubgläsern können wir ein neues Leben geben und unser Essen darin lagern. 

Zusätzlich bieten sich wiederverwendbare Bienenwachstücher zum Abdecken von Lebensmitteln an. Diese Alternativen sind frei von gesundheitsschädlichen Chemikalien, Weichmachern und Plastik.

3. Frisch auf den Tisch

Es ist heutzutage so einfach: Fix in den Supermarkt und eine Tiefkühlpizza für das Abendessen kaufen. Das sollte jedoch die Ausnahme bleiben.

Durch den Kauf von Fertiggerichten entsteht nicht nur viel Abfall, sondern meist sind die Produkte auch eher ungesund. Die Lösung: Wir beginnen wieder mit mehr frischen Zutaten und echten Lebensmitteln zu kochen. 

Diese Mahlzeiten verursachen weniger Müll, sind preiswerter und schmecken besser. Dabei muss es kein kompliziertes Gericht sein! Im Internet finden wir viele schnelle und einfache Rezepte. Gut für die Umwelt und für unsere Gesundheit. 

4. Kochutensilien aus Holz

Mit Sicherheit haben wir alle einige der typischen Kochutensilien aus Plastik vom schwedischen Möbelgiganten in unserer Küche. Unserer Gesundheit und der Umwelt zuliebe lohnt sich hier ein Wechsel auf hochwertige Holzutensilien.

Bei Plastikprodukten können sich durch Hitze und Schneiden schädliche Kunststofffasern lösen und im Essen landen. Kochlöffel, Pfannenwender oder Schneidebretter aus Holz sind die hygienische Wahl und frei von ungesunden Substanzen. 

Auch bei Besteck, Pfannen und anderen Küchenhelfern sollten wir auf andere nachhaltige und plastikfreie Materialien umschwenken.

5. Leitungswasser als Durstlöscher

Viele von uns schleppen wöchentlich Flaschen an Mineralwasser nach Hause. Dabei gibt es eine einfache und umweltschonende Lösung, diesem Kraftakt für immer ein Ende zu machen: unser Wasserhahn!

Das Leitungswasser in Deutschland hat eine hohe Qualität und ist in den meisten Gebieten ganz unbedenklich trinkbar. Dies stellt eine preiswerte und gesunde Alternative zu Mineralwasser dar. 

Für zusätzlichen Sprudel lohnt sich die Anschaffung eines Wassersprudlers. Wer nicht auf Mineralwasser aus dem Supermarkt verzichten möchte, der sollte zumindest auf regionales Wasser in Mehrwegflaschen setzen. 

5 Tipps für das Badezimmer

1. Feste Pflegeprodukte für Haut und Haar

Weniger ist mehr, vor allem wenn es um Plastik und Mikroplastik geht. Deshalb sind feste Seifen und Shampoos eine tolle Möglichkeit, um Plastik im Bad einzusparen.

Zum Duschen und Baden gibt es bereits viele nachhaltige Produkte in Seifenform. Auch für die Haare sind sowohl Shampoo als auch Conditioner in fester Form für jeden Haartyp erhältlich. Dabei sind feste Produkte genauso wirksam, da ihnen lediglich Wasser entzogen wird. 

Wenn wir nicht komplett auf flüssige Produkte verzichten möchten, dann sollten wir zumindest Naturkosmetik oder Nachfüllpackungen kaufen.

2. Zahnpflege ohne Plastik

Plastik reduzieren, fängt im Bad bereits beim täglichen Zähneputzen an. Dabei verzichten wir aber nicht auf das frische Gefühl sauberer Zähne, sondern nehmen nur Abstand von konventionellen Plastikprodukten zur Zahnreinigung.

Die Plastikbürste ersetzen wir durch eine nachhaltige Variante aus Holz oder Bambus, die genauso gut reinigt. Auch bei der Zahnpasta gibt es viele Möglichkeiten – dabei haben wir die Wahl zwischen Pulver, Zahnputztabletten oder Zahnpasta in wiederverwendbaren Glas- oder Blechtiegeln. 

Für Fans von Zahnseide sind bereits einige plastikfreie Produkte aus Materialien wie Seide, Mais-Seide oder Bienenwachs erhältlich.

3. Waschbare Kosmetikpads

Auch beim Abschminken ist es möglich, die Umwelt zu schützen, und zwar mit wiederverwendbaren Pads. Diese Zero-Waste-Variante ist perfekt für eine sanfte Reinigung geeignet.

Aber warum sind die normalen Wattepads schlecht für die Umwelt? Sie sind zwar aus Baumwolle, aber die Verpackung besteht aus Plastik und für die Herstellung der Pads kommen viel Wasser und Bleichmittel zum Einsatz. Grund genug, um auf die waschbaren Kosmetikpads umzusteigen. 

Auch die Reinigung der Pads ist kinderleicht: Einfach in die Waschmaschine werfen und schon sind diese günstigen Helfer für den nächsten Einsatz bereit.

4. Umweltfreundliche Damenhygiene

Bei der monatlichen Regelblutung können wir den Einsatz von unnötigem Plastik reduzieren. Durch herkömmliche Hygieneartikel wie Binden und Tampons verursachen wir im Laufe unseres Lebens sehr viel Abfall. 

Der Umstieg auf nachhaltige und langfristig sogar preiswertere Alternativen lohnt sich. Binden und Slipeinlagen verfügen über eine Kunststoffbeschichtung und Tampons sind in Plastik eingewickelt. 

Dabei gibt es Lösungen, die nachhaltiger und gesünder sind. Allen voran die beliebten Menstruationstassen aus Silikon, waschbare Binden oder Slipeinlagen sowie Periodenslips. Sie lassen den Müllberg schrumpfen und sind lange haltbar.

5. Auf Naturkosmetik umstellen

Wichtig ist auch, Mikroplastik zu vermeiden. Vor allem in konventionellen Pflegeprodukten und Make-ups kommt Mikroplastik leider immer noch zum Einsatz. Die winzigen Plastikpartikel gelangen dadurch in die Umwelt, ins Grundwasser und in die Meere. Was können wir tun?

Es lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe und mehr zum Thema Mikroplastik zu lernen (z. B. mit dem BUND-Einkaufsratgeber). Um Mikroplastik sicher zu vermeiden, lohnt sich der Umstieg auf zertifizierte Naturkosmetik. Diese Produkte enthalten kein Mikroplastik und auch keine erdölbasierten Kunststoffe. 

Zu Hause lassen sich auch einige Produkte wie Peelings ganz einfach mit Zucker, Salz oder Kaffeesatz herstellen.

Fazit

Plastikmüll zu vermeiden ist ein wichtiges und erstrebenswertes Ziel. Wir sollten aber stets darauf achten, zunächst aufzubrauchen, was wir noch zu Hause haben. Erst dann sollten wir die nachhaltige und plastikfreie Variante kaufen. 

Mit den zehn Tipps für den Alltag haben wir die Möglichkeit, einen ersten Schritt in Richtung der Reduktion von Plastikmüll zu gehen. 

Quellen:

“Plastikmüll” von Statista: https://de.statista.com/themen/4645/plastikmuell/#:~:text=Im%20Jahr%202018%20wurden%20weltweit,Tonnen%20Plastik%20davon%20in%20Deutschland.&text=In%20den%20EU%2DL%C3%A4ndern%20entstehen,Verpackungsabfall%20aus%20Plastik%20pro%20Einwohner 

“#StopPlasticPollution: So schädlich ist Plastik für Tiere und Menschen!” von Melanie Gömmel: https://blog.wwf.de/plastik-tiere/ 

“Darum sind Kaffeekapseln nicht umweltfreundlich” von Quarks: https://www.quarks.de/umwelt/muell/darum-sind-kaffeekapseln-nicht-umweltfreundlich/

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