Nachhaltig leben: Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Nachhaltigkeit ist heutzutage ein sehr relevantes Thema. Doch oft stehen wir bei all der Fülle an Informationen dazu vor der Frage: Wo fange ich bloß an?

Viele von uns sind gewillt, Veränderungen vorzunehmen, um ein umweltfreundlicheres und nachhaltigeres Leben zu starten. Doch oft sind wir anfangs überfordert damit, womit wir überhaupt beginnen sollen.

Deshalb haben wir uns heute dem Thema „nachhaltig leben“ angenommen und beantworten die Fragen: Wie kann ich umweltfreundlicher leben? Wie kann ich Nachhaltigkeit in meinen Alltag integrieren?

Dabei gilt: Jede noch so kleine Veränderung in Richtung eines nachhaltigen Lebensstils hilft uns und auch der Umwelt. Es geht uns nicht um Perfektion, sondern darum, alle unsere täglichen Entscheidungen bewusster zu treffen.

Dadurch lernen wir Stück für Stück umweltfreundlicher zu leben. Nachhaltig leben macht übrigens auch Spaß und ist sogar gut für unser Portemonnaie.

Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit ist in aller Munde und der Grund dafür ist recht klar: Wir müssen endlich nachhaltig leben, bevor es zu spät ist. Nur so können wir die Erde retten und unsere natürlichen Ressourcen nicht komplett erschöpfen.

Natürlich sind die Maßnahmen, die jede*r Einzelne von uns beitragen kann, entscheidend. Aber es bedarf auch großer umweltschützender, wirtschaftlicher und sozialer Änderungen seitens der Politik, um Veränderungen hervorzurufen. Nur wenn dies alles im Einklang ist, können wir das Überleben unserer Spezies und unsere Lebensqualität langfristig sichern. 

Der Duden definiert übrigens Nachhaltigkeit sehr eindeutig:

Nachhaltigkeit ist ein Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.

10 einfache Tipps für ein nachhaltiges Leben

Wir können mit unserem individuellen Handeln dabei helfen, die Welt ein wenig zum Positiven zu verändern. In unserem Alltag gibt es dabei einige Möglichkeiten, um unser Leben ohne großen Aufwand nachhaltiger zu gestalten. Wir haben diese zehn einfachen Tipps für ein nachhaltiges Leben zusammengefasst:

1. Saisonal und regional einkaufen

Beim Einkauf sollten wir uns verstärkt für saisonale und regionale Lebensmittel entscheiden. Durch die kürzeren Transportwege haben die Produkte meist eine sehr viel bessere CO2-Bilanz und zudem unterstützen wir mit unserem Kauf kleine und mittelständische Betriebe unserer Region.

Durch die Frische der Lebensmittel erhalten wir außerdem Lebensmittel mit einem sehr viel besseren Geschmack und einem höheren Vitamingehalt. Ein Saisonkalender kann uns dabei helfen, zu erkennen, welches Obst und Gemüse es wann gibt. Auch ein Spaziergang über den lokalen Markt ist eine tolle Möglichkeit, um neue Delikatessen zu entdecken.

Wir können neue schmackhafte Rezepte ausprobieren und als weiterer Pluspunkt sind die meisten saisonalen und regionalen Produkte sogar preiswerter.

2. Weniger tierische Produkte konsumieren

Eine vegane Ernährung ist eine wichtige Entscheidung, um umweltfreundlicher und nachhaltiger zu leben. Doch nicht jeder von uns ist aktuell bereit, diesen Weg zu gehen. Hier gilt es, sich langsam heranzutasten.

Schon eine Reduzierung tierischer Produkte in unserer täglichen Ernährung ist ein entscheidender Schritt. Wenn wir weniger Produkte wie Fleisch, Milch, Eier oder Käse kaufen (und vielleicht vegane Alternativen ausprobieren), leben wir bereits nachhaltiger. Falls wir wirklich Lust auf etwas haben, dann sollten wir auf regionale und ökologische Produkte setzen.

Wir müssen uns vor Augen führen, dass die weltweite Massentierhaltung in hohem Maße für die Emission von Treibhausgasen verantwortlich ist und über ein Drittel der gesamten Landoberfläche für Tierhaltung genutzt wird. Mit mehr pflanzlichen und weniger tierischen Produkten tun wir der Umwelt und unserer Gesundheit etwas Gutes.

3. Einkaufslisten schreiben

Die gute alte Einkaufsliste ist auch im 21. Jahrhundert ein perfektes Tool für mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Wenn wir bewusst planen, was wir wirklich benötigen und gezielt einkaufen, dann landen am Ende sehr viel weniger Lebensmittel in unserer Mülltonne.

Allein in Deutschland werden im Schnitt jährlich 55 Kilogramm pro Kopf an Lebensmitteln verschwendet. Für ein nachhaltiges Leben ist es daher wichtig, nur zu kaufen, was wir brauchen, nicht auf bunt leuchtende Angebote hereinzufallen und wenn möglich nicht hungrig in den Supermarkt zu gehen. So enden keine unnötigen Lebens- oder Nahrungsmittel in unserem Korb.

Übrigens: Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum können wir meist noch problemlos essen. Lediglich bei Produkten mit einem abgelaufenen Verbrauchsdatum ist dies nicht zu empfehlen.

4. Einwegprodukte und Plastik vermeiden

Plastik ist überall. Deshalb sollten wir, vor allem beim Einkauf, versuchen so weit wie möglich auf unnötige Verpackungen zu verzichten. Vorbereitung ist hier alles: In unserer Tasche sollten wir immer eigene Stoffbeutel sowie Obst- und Gemüsenetze haben. So müssen wir nicht mehr auf Plastiktüten zurückgreifen und vermeiden unnötigen Müll.

Auch die sogenannten Unverpacktläden sind eine tolle Alternative, da wir hier die Produkte und Lebensmittel direkt in mitgebrachte Behälter abfüllen können. Wir vermeiden zudem auch einiges an Plastik, wenn wir uns für Großpackungen entscheiden.

Ein weiteres Problem sind die Einwegprodukte, die nach einem Mal nutzen im Müll landen. Typische Einwegprodukte wie Plastikgeschirr, Alufolie, Kaffeekapseln oder sogar Binden und Tampons können wir problemlos durch langlebigere Alternativen wie „echtes“ Geschirr, Wachstücher, wiederbefüllbare Kapseln oder Menstruationstassen und Periodenunterwäsche ersetzen.

Mehr zum Thema Plastik findet ihr in diesen Posts: Plastikfrei einkaufen und Plastik vermeiden 

5. Nachhaltige Fortbewegungsmittel nutzen

Ein kontroverses Thema sind unsere täglichen Fortbewegungsmittel. Dass Autos nicht nachhaltig sind, ist uns sicherlich klar. Wir sollten auf Alternativen wie öffentliche Verkehrsmittel, das gute alte Fahrrad oder unsere eigenen Füße setzen, um uns klimaeffizienter zu bewegen.

Falls wir das Auto dennoch benötigen, um beispielsweise zur Arbeit zu kommen, dann lohnt es sich, eine Fahrgemeinschaft mit Kolleg*innen zu gründen. Vor allem in größeren Städten sind jedoch keine eigenen Pkws mehr nötig. Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es hier oft Carsharing-Angebote, falls wir temporär ein Auto benötigen.

Auch beim Urlaub sollten wir umdenken und auf Fernbus oder Zug statt auf Flieger setzen. Falls ein Flug unvermeidlich ist, sollten wir uns eher für eine lange Reise statt für viele Kurztrips entscheiden. Weitere unnötige Emissionen sparen wir zudem, wenn wir einen Direktflug buchen. Übrigens: CO2-Emissionen können wir über Organisationen wie Atmosfair oder MyClimate kompensieren.

6. Konsumverhalten überdenken

Ein einfacher Weg für mehr Nachhaltigkeit im Alltag ist ein reduzierter und vor allem bewusster Konsum. Wir leben oft über unsere Verhältnisse hinaus und brauchen meist nicht das zehnte Oberteil, das neueste Smartphone oder die trendigen Sneakers. 

Unser Konsumverhalten sollten wir kritisch hinterfragen und überlegen, warum wir wirklich etwas „unbedingt“ brauchen. Dabei sollte unser Motto lauten: Wenn ich etwas wirklich benötige, dann entscheide ich mich für hochwertigere Alternativen, die fair und nachhaltig produziert wurden. 

Doch auch bei einem kleinen Budget können wir nachhaltiger konsumieren, indem wir beispielsweise auf tolle Secondhand-Alternativen setzen. Diese können wir preiswert kaufen und sparen dadurch sogar materielle Ressourcen. Nachhaltiger leben ist so möglich, denn unser Geld entscheidet bei jedem Einkauf, was für eine Welt wir unterstützen wollen.

Also lieber minimalistisch leben statt dem Konsumwahn erfallen!

7. Stromanbieter wechseln

Für ein nachhaltiges Leben ist auch die Wahl des richtigen Stromanbieters wichtig. Wollen wir konventionellen Strom, der aus fossilen Energien wie Kohle oder Gas generiert wird, oder doch lieber sauberen und grünen Strom von erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne oder Wasser?

Die Antwort ist klar und daher ist ein Wechsel zum Ökostrom eine einfache Entscheidung für mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Natürlich ist Ökostrom kein Freibrief dafür, ab sofort überall Zuhause das Licht anzulassen und unnötig Strom zu verbrauchen.

Wir sollten weiterhin darauf achten, nur das zu verbrauchen, was wir auch benötigen. Das heißt: Licht aus beim Verlassen eines Raums, kein unnötiger Stand-by-Modus, Waschmaschine und Spülmaschine vollladen und auf energieeffiziente Geräte setzen.

8. Auf nachhaltige Banken setzen

True Story: Unser Geld liegt nicht nur auf unserem Konto. Banken arbeiten mit dem Geld, das wir dort haben. Sie nutzen es für Geschäfte und Investitionen. Das ist die Schlüsselfunktion von Banken auf dem heutigen Kapitalmarkt.

Eine konventionelle Bank ist oft intransparent, da sie auch in unethische, umweltschädliche und unsoziale Projekte investieren. Der Fokus der Bank liegt auf Rentabilität, sodass u. a. fossile Energien, Rüstungsvorhaben oder Kinderarbeit mit unserem Geld unterstützt werden.

Um das zu verhindern, lohnt es sich, sich über nachhaltige Banken als Alternative zu informieren. Sie bieten bessere Transparenz darüber, worin sie investieren und geben Kund*innen oft die Möglichkeit, eigene Ausschlusskriterien auszuwählen.

Die bekanntesten nachhaltigen Banken sind GLS Bank, Triodos Bank oder Ethikbank. Mit einem Wechsel zu einer nachhaltigen Bank fließt unser Geld in ökologisch und sozial sinnvolle Projekte – ein gutes Gefühl.

9. Leitungswasser trinken

Mit einer empfohlenen Flüssigkeitszufuhr von 1,5 bis 2 Liter pro Tag bietet es sich an, Wasser immer griffbereit zu haben. Wie können wir somit am nachhaltigsten trinken? Mit Wasser aus unserem Wasserhahn.

Das deutsche Leitungswasser kann aufgrund der sehr guten Qualität und strenger Kontrollen in den meisten Gebieten problemlos getrunken werden. Das führt gewissermaßen zu einer Win-win-Situation für uns, aber auch für die Umwelt. Wir müssen ab sofort nicht mehr die schweren Wasserflaschen vom Supermarkt nach Hause schleppen, sparen bares Geld und vermeiden vor allem unnötigen Kunststoffmüll und lange Transportwege.

Oft hat Leitungswasser sogar mehr Mineralien als die Flaschenvariante. Für alle, die auf Kohlensäure in ihrem Wasser nicht verzichten wollen, lohnt sich der Kauf eines Wassersprudlers. Leitungswasser ist eine einfache und nachhaltige Lösung für unseren Alltag.

10. Zero-Waste-Kit für unterwegs

Wir müssen uns kein neues und fancy Zero-Waste-Kit kaufen, sondern können Artikel, die wir bereits haben, auch für unterwegs nutzen.

Damit wir im Alltag auch außerhalb der eigenen vier Wände nachhaltig leben, lohnt es sich, ein kleines Beutelchen mit praktischen Gegenständen zusammenzustellen. So sind wir für alle Fälle gewappnet und erhalten in einigen Läden sogar Discounts, wenn wir unsere eigenen Behälter nutzen.

Im Grunde benötigen wir nur 5 Sachen in unserem Zero-Waste-Kit: Beutel und Tüten für den Einkauf, eine Trinkflasche aus Metall oder Glas, einen Thermobecher für den Coffee-to-go, die Tupperdose für das Take-away oder zum Abfüllen von Produkten sowie Besteck und Stoffserviette zum nachhaltigen Essen.

Damit sind wir perfekt ausgestattet und müssen nicht auf Einwegartikel zurückgreifen.

Quellen:

“Das große Fressen” von WWF Magazin: https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Magazin-0215-Leseprobe-Das-grosse-Fressen.pdf 

“Globale Ländflächen und Biomasse nachhaltig und ressourcenschonend nutzen” vom Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/globale_landflaechen_biomasse_bf_klein.pdf 

“Treibhausgase aus der Landwirtschaft – Klimakiller Tierhaltung” von PETA Deutschland e. V.: https://www.peta.de/themen/treibhausgase/ 

“In was Banken investieren: Ein Guide für die Krötenwanderung” von Hanna Gersmann:https://taz.de/In-was-Banken-investieren/!5507941/

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