Slow Living: 10 praktische Ideen, um deinen Alltag zu entschleunigen
Der Wecker klingelt und reißt dich lautstark aus dem Schlaf. Nur mit Mühe kämpfst du dich aus dem Bett. Jetzt schnell anziehen, Zähne putzen und fix unterwegs einen Kaffee schnappen.
Du schaust auf die Uhr. Den Bus musst du unbedingt bekommen, um pünktlich auf der Arbeit anzukommen! Dort geht es weiter: Lange To-do-Listen warten auf dich, bevor du danach in den Supermarkt rennst, noch zu Hause die Wäsche aufhängst, etwas kochst und endlich erschöpft aufs Sofa fällst.
Vielleicht kommt dir die beschriebene Situation so oder so ähnlich ganz bekannt vor?
Die schnelllebige Alltagsroutine hat uns oft fest im Griff. Alles ist durchgeplant und wir haben kaum einen Moment Zeit, um einfach mal innezuhalten und durchzuatmen.
Genau deshalb brauchen wir endlich mehr Entschleunigung in unserem Leben. Ein entschleunigter Alltag gibt uns wieder mehr Ruhe und Achtsamkeit, hilft Stress abzubauen und zu uns selbst zu finden.
Hast du Lust bekommen, ein wenig auf die Bremse zu treten und mehr auf Slow Living zu setzen? Dann entdecke jetzt unsere 10 praktischen Tipps für einen entschleunigten Alltag!
Was ist die Bedeutung von Entschleunigung?
Von Entschleunigung oder auch Slow Living hast du sicher bereits gehört. Es ist aktuell fast zu einem Trend geworden. Doch was verstehen wir darunter eigentlich ganz genau?
In einer Zeit voller Schnelllebigkeit, Hektik und Stress ist ein entschleunigter Lifestyle ein ganz außergewöhnliches Konzept.
Du entscheidest bewusst „einen Gang runterzuschalten“ und bestimmte Abläufe in deinem beruflichen und privaten Alltag zu verlangsamen. Das Leben findet nämlich nicht auf der (metaphorischen) Überholspur statt.
Entschleunigen, statt stetig zu beschleunigen – genau das wollen wir erreichen. Warum? Um uns wieder viel besser auf das konzentrieren zu können, was uns wirklich wichtig ist und guttut.
Beim Entschleunigen wirst du merken, wie viel mehr du dein Leben genießen kannst. Es wird dir einfach wohltun, wieder mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, statt zu rennen.
Im Duden wird die Entschleunigung übrigens auch schön beschrieben, und zwar als:
„Gezielte Verlangsamung einer [sich bisher ständig beschleunigenden] Entwicklung, einer Tätigkeit“.
Du wirst merken, dass du mit ein wenig Entschleunigung sehr viel Lebensqualität gewinnst.
Take it slow: Entschleunigen und wieder zu sich selbst finden
Jetzt weißt du, was es mit der Entschleunigung auf sich hat. Nun geht es ans Handeln!
Versuche einige dieser 10 Tipps (oder am besten natürlich alle) in deinem Alltag umzusetzen oder sie gegebenenfalls an dein Leben anzupassen. Experimentiere ein wenig mit dem Prinzip des Slow Living und finde zu dir selbst.
1. Starte langsam in den Tag!
Verabschiede dich ab sofort von der Snooze-Taste und stehe sofort beim Weckerklingeln auf. Auch wenn du es (noch) nicht glaubst, aber damit beginnst du deinen Morgen viel entspannter.
Im nächsten Schritt kannst du deinen Wecker ein wenig früher stellen. Bereits 15 bis 20 Minuten mehr Zeit am Morgen helfen dir, den richtigen Rahmen für den gesamten Tag zu setzen.
Das bedeutet zwar, dass du etwas früher aufstehen musst, aber dieses „Opfer“ lohnt sich! Du beginnst den Tag dadurch mit viel mehr Ruhe und gibst dir einen kleinen Freiraum, bevor der Alltag losgeht.
Du hast jetzt einen Moment, um vielleicht in Ruhe zu frühstücken, dich kurz zu strecken und zu dehnen oder ein paar Seiten zu lesen. Bevor du hinaus in die Welt gehst, machst du etwas nur für dich.
Bereite unbedingt auch einige Sachen bereits am Abend vor. So kannst du beispielsweise deine Kleidung auswählen, deine Tasche packen oder dein Essen vorbereiten. Das erspart dir unnötigen Stress am Morgen.
2. Nimm dir Zeit zum Essen!
Im ersten Punkt klang es bereits an: In Ruhe frühstücken ist wichtig. Aber eigentlich gilt das für alle Mahlzeiten! Lasse deshalb sie nicht einfach aus, nur weil du so gestresst bist.
Du denkst, dass du keine Zeit zum Essen hast? Das stimmt einfach nicht!
Nimm dir jeden Tag bewusst die Zeit für diesen wichtigen Termin mit dir selbst. Kaue dein Essen in Ruhe und genieße es richtig. Das bedeutet auch, dass du dabei nicht vorm Laptop oder Handy sitzt, sondern eine bewusste Pause machst.
Vielleicht setzt du dich einfach allein an den Tisch, triffst dich mit Freund*innen oder Kolleg*innen zum Mittag oder gehst raus in den Park. Nutze die Essenszeit, um zu entschleunigen und Stress abzubauen.
Wahrscheinlich wirst du dich anfangs davor sträuben. Probiere es aber unbedingt aus! Du wirst merken, wie viel produktiver und motivierter du nach dieser kleinen Auszeit bist.
Versuche dich auch so gut wie möglich für „echte“ und vitaminreiche Lebensmittel zu entscheiden statt nur Fast Food zu essen. Durch eine gesunde Ernährung erhält dein Körper eine Extraportion neue Energie!
3. Suche aktiv nach kleinen Pausen!
Du kennst es bestimmt: Wir verbringen alle einen Teil unseres Alltags mit Warten – sei es an der Kasse des Supermarkts, im Stau auf der Autobahn oder an der Bushaltestelle.
Oft stressen uns diese (gefühlt langen) Wartezeiten und wir bauschen das Problem in unserem Kopf immer weiter auf. Dabei ändert dies absolut gar nichts an der Situation!
Jetzt weißt du es aber besser und machst es ab sofort anders. Du siehst diese Zeit nicht mehr als „verloren“, sondern vielmehr als nützlich an, und zwar für dich.
Warum? Weil die Wartezeit von dir nun dafür genutzt wird, um kurz durchzuatmen, achtsam die Umgebung zu beobachten oder vielleicht deinen liebsten Podcast zu hören. Während du wartest, entschleunigst du so vom Alltag und spürst in dich hinein.
Suche auch in anderen Momenten immer wieder nach kleinen Pausen für deinen Kopf. Vielleicht kuschelst du kurz dein Haustier, machst dir einen Tee oder schaust einfach mal aus dem Fenster und genießt die frische Luft.
Du wirst merken, wie diese Minipausen dir unendlich viel Kraft geben werden.
4. Bewege dich regelmäßig!
Dich regelmäßig zu bewegen, klingt für dich im ersten Moment sicher mehr nach Stress als nach Slow Living, oder? Aber probiere es unbedingt aus und du wirst schnell erkennen, wie du dadurch auch deinen Alltag entschleunigst.
Dabei geht es nicht darum, richtig hart zu trainieren und dich komplett auszupowern und zu verausgaben. Bereits so einfache Dinge wie ein kleiner Spaziergang, mehr mit dem Fahrrad unterwegs sein oder eine Wanderung können dir beim Entspannen helfen.
Sanfte Bewegungsübungen wie Schwimmen, Pilates oder Tai-Chi sind auch perfekt, um Stress abzubauen und deinen Kopf freizubekommen. Auch ganzheitliche Übungen für Körper, Geist und Seele wie Yoga und Meditation sind wunderbare Ideen.
Wähle auf jeden Fall eine Bewegungsart, die dir Freude bereitet und bei der du abschalten kannst. Experimentiere und finde heraus, was am besten zu dir und deinem Alltag passt. Pluspunkte gibt es, wenn du dabei sogar raus in die Natur kommst.
5. Sage öfter mal Nein!
„Wenn du ja sagst, dann sei dir sicher, dass du nicht nein zu dir selbst sagst.“ (Paulo Coelho)
Dieser Satz ist so kraftvoll und zeigt dir, warum es wichtig ist, auch mal Nein zu sagen. Vor allem, wenn dein Leben bereits recht stressig ist, dann solltest du dir nicht noch mehr Sachen aufbürden.
Natürlich fällt es dir anfangs schwer, nicht mehr zu allem Ja zu sagen. Doch überlade dich nicht mit Terminen und Verpflichtungen, auch wenn das bedeutet, dass du vielleicht anderen Menschen freundlich aber bestimmt eine Absage erteilen musst.
Überlege bewusst, was du zusagen kannst oder willst. Bedenke: Deine Zeit ist wertvoll und du musst nicht alle anderen Menschen, sondern vor allem auch dich selbst glücklich machen.
Dein klares Nein hilft unendlich beim Entschleunigen!
6. Schreibe deine Gedanken auf!
Gerne stressen wir uns ganz unbewusst selbst, indem wir viel grübeln und unsere Gedanken gefühlt ewig kreisen lassen.
Verstehe es nicht falsch! Nachdenken ist wundervoll, aber nicht mehr abschalten können, macht uns auf Dauer krank.
Um dem entgegenzuwirken, lohnt es sich, einfach alles aufzuschreiben, was dich grad beschäftigt. Durch tägliches Journaling kannst du dein Leben entschleunigen und Stress reduzieren.
Du musst dich dabei nicht an einer bestimmten, festgelegten Struktur orientieren. Finde die für dich beste Variante.
Vielleicht…
- schreibst du dir einfach alles von der Seele.
- notierst du, wofür du heute dankbar bist.
- beantwortest du ein paar Fragen zur Selbstreflexion.
- suchst du ein zum Tag passendes Zitat oder eine Affirmation.
- zeichnest du ein kleines Bild, was deine Stimmung reflektiert.
Es liegt ganz in deiner Hand. Du wirst mit der Zeit merken, wie dir Journaling hilft, zu entspannen und auch das Gedankenkarussell besser zu kontrollieren.
7. Schlafe ausreichend!
Wenn du ausgeschlafen bist, dann steht dir auch direkt mehr Energie im Alltag zur Verfügung. Dein Körper und Geist sind entspannt und fit für einen neuen Tag.
Genau deshalb ist es wichtig, dass du rechtzeitig ins Bett gehst. Finde heraus, nach wie vielen Stunden Schlaf du dich am ausgeruhtesten fühlst. Lege darauf basierend deine neuen Schlafenszeiten fest.
Optimal ist es übrigens auch, wenn du diese Zeiten nicht nur unter der Woche, sondern auch am Wochenende so gut wie möglich beibehältst.
Falls du Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen hast, dann schaue auch gerne mal in den Blogpost „Bye Bye Schlafstörungen“. Dort erhältst du spannende Tipps, um endlich wieder besser zu schlafen – die Basis für ein entspannteres Leben!
8. Plane realistisch!
Wenn du deine komplette Zeit verplanst und jede freie Minute für „etwas Dringendes“ nutzt, dann bist du am starken Beschleunigen und oft auch auf dem besten Weg in Richtung Burn-out.
Tritt also rechtzeitig auf die Bremse! Baue dir ab sofort ausreichend zeitliche Puffer ein und plane die Termine in deinem Alltag realistisch(er). Wende deshalb unbedingt das bereits erwähnte „Nein sagen“ an und informiere dich über zu dir passende Zeitmanagement-Methoden.
Behalte einen guten Überblick über wichtige und eher unwichtige Termine für die Woche, schreibe To-do-Listen und vor allem: Lerne auch Aufgaben an andere Personen zu delegieren.
Versuche auch bei spontanen oder ungeplanten Ereignissen nicht direkt in Stress und Hektik zu verfallen. Wenn sich eine bestimmte Sache nicht vermeiden lässt, dann passe deinen Tagesplan an und streiche mindestens einen Punkt von deiner heutigen To-do-Liste.
Entschleunige deinen Terminkalender!
9. Lebe im Hier und Jetzt!
Der beste Tipp: Die Gegenwart achtsam wahrnehmen, statt stets gedanklich in der Zukunft (oder in der Vergangenheit) zu sein. Dies ist nicht nur gut zum Entschleunigen im Alltag, sondern auch um allgemein glücklicher zu leben,
Mit Sicherheit kennst du das: Es fällt dir schwer, dich voll und ganz auf den jetzigen Moment zu konzentrieren.
Dein Kopf ist bereits beim nächsten To-do, träumt sich in den letzten Urlaub oder redet dir ein schlechtes Gewissen ein, weil du dies oder jenes gemacht oder gesagt hast.
Daher liegt es an dir, deine Gedanken zu bändigen und das Hier und Jetzt wieder mehr wahrzunehmen. Versuche immer wieder, dass dein Kopf auch da ist, wo dein Körper sich grad befindet.
Du kannst deine Umgebung wieder bewusster und mit allen Sinnen wahrnehmen. Oder du spürst einfach mal in deinen Körper hinein. Vielleicht genießt du die Dusche, den Kaffee oder die Sonne im Gesicht ganz aufmerksam.
Finde einen Weg mehr den Moment wahrzunehmen und entdecke alles mit einer Art kindlicher Neugier.
10. Gönne dir auch mal eine längere Auszeit vom Alltag!
Auch wenn du in deinem Alltag bereits mehr Slow Living oder Entschleunigung einbaust – manchmal braucht es einfach etwas mehr Abstand.
Deshalb schenke dir in regelmäßigen Abständen eine kleine Auszeit vom Alltag. Dafür musst du nicht sofort ans andere Ende der Welt fliehen (außer, du hast natürlich richtig Lust darauf).
Oft reicht es, einfach einen kleinen Ausflug in die Umgebung zu machen, dich mit Freund*innen zu treffen, einen Wellness-Tag einzulegen oder einfach mal gar nichts zu machen, ohne dich dabei schlecht zu fühlen.
Auch kleine Spaziergänge, ein Wochenende ganz allein oder einfach nur ein Kurs, den du schon lange mal ausprobieren wolltest, sind tolle Ideen für mehr Entschleunigung vom Alltag.
Finde etwas, was zu dir passt, worauf du Lust hast und finde damit auch wieder mehr zu dir selbst.
Fazit
Du siehst, dass es viele Möglichkeiten gibt, um deinen Alltag ganz einfach zu entschleunigen. Wichtig ist, dass du vor allem achtsamer lebst und auf deinen Körper hörst.
Setze dem „Höher, schneller, weiter“ unserer Gesellschaft ein Ende und lebe ab sofort entspannter.
Übrigens: Auch Minimalismus kann dir helfen, Stress zu reduzieren und entschleunigter zu leben. Im Artikel zum Einstieg in ein minimalistisches Leben erhältst du einen ersten tollen Überblick dazu.
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